Arved Fuchs
Arved Fuchs (geb. 26.04.1953 in Bad Bramstedt) absolvierte nach der Schule eine Ausbildung bei der Handelsmarine sowie ein Studium der Schiffsbetriebstechnik an der FH Flensburg, anschließend erfolgte der Wechsel in die Selbständigkeit.
Nach der ersten Expedition 1977 (Provinz Quebec) folgten Einzelunternehmungen an der Westküste Grönlands sowie in der kanadischen Arktis. Die erste historische Expedition folgte 1983, als sich Fuchs auf den Spuren der Wegener-Expedition mit einem Hundeschlitten über das grönländische Inlandeis wagte, ein Jahr später unternahm der Bad Bramstedter die erste und bis heute einzige Winterumrundung Kap Hoorns mit einem Faltboot.
Geschichte schrieb er schließlich im Jahr 1989, als er als Teilnehmer der Expedition ICEWALK in 56 Tagen rund 1.000 Kilometer über das Packeis zum geographischen Nordpol ging. Noch im selben Jahr erreichte Fuchs zusammen mit dem Südtiroler Reinhold Messner den Südpol und war damit der erste Mensch, dem es gelungen war, innerhalb eines Jahres beide Pole auf Skiern zu erreichen. In 92 Tagen legten Fuchs und Messner die Strecke von über 2.500 Kilometern zurück und durchquerten den gesamten antarktischen Kontinent.
Die bislang längste Expedition folgte 1991-1994. Mit dem Haikutter „Dagmar Aaen“ versuchte er die Nordostpassage zu durchqueren, muss wegen der Eisverhältnisse jedoch umdrehen und durchsegelt im Anschluss die legendäre Nordwestpassage im Norden Kanadas, wobei das Schiff schwersten Eispressungen ausgesetzt wird.
Nach weiteren Touren mit der „Dagmar Aaen“ bezwingt Fuchs im Jahr 2000 mit der „James Caird II“ das härteste Meer der Welt und empfindet die Shackleton-Expedition nach, durchquert dabei die Eishölle Südgeorgiens.
2002 gelingt Fuchs im vierten Versuch die Bezwingung der Nordostpassage entlang der sibirischen Küste. Zwei Jahre später durchquert er erneut die Nordwestpassage und vollendet damit die komplette Umrundung des Nordpols ohne Eisbrecherunterstützung nach fast zweieinhalb Jahren.
Gleich zwei Expeditionen unternimmt Fuchs im Jahr 2006, im Frühjahr erforscht er auf Hundeschlitten die Insel Ellesmere Island, im Sommer unternimmt er mit der „Dagmar Aaen“ eine Expedition an die Ostküste Grönlands, um den fortschreitenden Klimawandel zu dokumentieren.
Nach der erfolgreichen Premiere des neuen Jugendprojektes „Ice-Climate-Education“ auf Spitzbergen folgte 2007 im Anschluss die Umrundung des Insel-Archipels mit der „Dagmar Aaen“, wobei Arved Fuchs wissenschaftliche Untersuchungen an der Eiskante vornahm und in der Folge auf den Spuren der Schröder-Stranz-Expedition von 1912/13 segelte.
Das zweite internationale Jugendcamp folgte im Jahr 2008, das Projekt wurde im isländischen Húsavík durchgeführt. Fuchs will mit den Jugendcamps, die sich schwerpunktmäßig mit dem Thema Klimawandel beschäftigen, die Jugend von heute für die bestehende Problematik sensibilisieren.
Im Jahr 2009 unternimmt Fuchs die Expedition „Nordpoldämmerung“, die ihn zur Nordwestküste Grönlands führt, wo er sich auf Spurensuche der historischen Greely-Expedition von 1881-84 begibt.
Nach 469 Tagen und der Überwinterung der „Dagmar Aaen“ an der Westküste Grönlands kehrt er in den Hamburger Hafen zurück, auf der Rückreise erkundete er abgelegen Inseln im Nordatlantik.
Im Frühjahr 2012 unternahm Fuchs eine Hundeschlitten-Expedition entlang der Nordwestküste Grönlands, um die Auswirkungen des Klimawandels auf die abgelegene Region rund um den Humboldt-Gletscher zu erforschen.
Im Winter 2012 folgte eine Winter-Segelreise zu den Lofoten, um auf den Spuren der historischen Lofotfischerei zu reisen.
In den Folgejahren umsegelte der Bad Bramstedter Spitzbergen und unternahm eine weitere Expedition an die Ostküste Grönlands, um den fortschreitenden Klimawandel zu dokumentieren.
Von Arved Fuchs sind insgesamt 18 Bücher im Handel erschienen, das aktuelle Werk „Polarlicht in den Segeln“ berichtet von der Reise auf den Spuren der Lofotfischerei.
Fuchs ist zudem deutscher Botschafter der internationalen UN-Dekade Biologische Vielfalt und ehrenamtlicher Schirmherr der Stiftung Klimawald.